Das Thema Fütterung beim Hund gleicht in vielerlei Hinsicht schon einer Religion und weniger der artgerechten Ernährung eines Haustieres. Ob roh, gekocht, Fertigfutter als Nassfutter, Trockenfutter oder wahlweise auch mit und ohne synthetische Zusatzstoffe – jede „Fütterungssparte“ hat seine Anhänger, die oft verbissen ihre Art als einzig wahre Fütterung propagieren und verteidigen, während alle anderen Fütterungsarten quasi den Hund binnen kürzester Zeit in den Tod befördern. Ja, ok, ich übertreibe vielleicht ein wenig, aber oft hat es schon ein „interessantes“ Beigeschmäckle, wenn man sich über diese Themen austauschen möchte.
Probleme – wer hat sie, wer macht sie und was hat es für Auswirkungen? In unserer Gesellschaft liegt der Fokus häufig auf Defiziten, die es auszugleichen gilt und Problemen, die gelöst werden müssen. Dabei steht das Problemverhalten sowohl bei Hund als auch bei Mensch an scheinbar erster Stelle. Das zeigte sich auch schon immer in meiner Arbeit, sowohl in der Sozialpädagogik, als auch im Hundetraining. Es gibt Probleme mit dem Kind, mit dem Hunde oder mit anderen Dingen, die man alleine wohl nicht mehr in den Griff bekommt. Mein Auftrag: Das Problem zu lösen oder zumindest Anleitung zu geben, dass man das Problem möglichst schnell selbst lösen kann. Nicht immer so einfach.
In kaum einem anderen Bereich gibt es so viele unterschiedliche „Erziehungsstile“ und Trainingsansätze zeitgleich wie im Hundetraining. Gerne vergleiche ich diese mit der Erziehung von Kindern. Auch in diesem Bereich gab es über die Geschichte verteilt unterschiedliche Ansätze und Haltungen, wie man ein Kind am besten erziehen sollte. Diese sind der Erziehung des Hundes sehr ähnlich.
„Die machen das schon unter sich aus“ – das hört man häufiger, wenn Hunde sich begegnen und es scheinbar Ungereimtheiten gibt. Oder „das müssen die lernen“, auch eine häufig verwendete Floskel. Beide Aussagen sind ja nicht falsch. Hunde sollten lernen angemessen mit anderen Hunde zu kommunizieren – Richtig. Und ja, Hunde machen das auch unter sich aus. Die Frage ist nur, was dabei raus kommt. Vermutlich nicht immer das, was wir als Mensch uns so vorstellen.