(Hundeerzieherin/Verhaltensberaterin IHK)
Hannah Junk
Mein Name ist Hannah Junk und ich bin im Jahr 1985 im beschaulichen Alsfeld geboren – also eine gebürtige Vogelsbergerin. Mein erste Zeit verbrachte ich noch dort um dann mit einem Umweg über Treysa in das kleine Dorf Röllshausen zu ziehen. Auch heute lebe ich noch hier. Mein Herz ist dabei zweigeteilt, es schlägt sowohl für die wunderschöne Schwalm als auch für den idyllischen Vogelsberg.
Ich habe meine Ausbildung zur Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin im Jahr 2013 bei der IHK Potsdam beendet und arbeite seit 2014 in meiner Hundeschule im Schwerpunkt Alltagserziehung und Verhaltensberatung im Großraum Alsfeld, derzeit noch ohne festen Hundeplatz.
Im Jahr 2021 habe ich zusätzlich meine Ausbildung in traditioneller chinesischer Medizin für Tiere abgeschlossen und unterstütze seitdem meine Kundentiere (Hund und Pferd) auch ich im Bereich Gesundheit.
Während ich gut 10 Jahre meinen Hauptverdienst im sozialpädagogischen Bereich im Rahmen der Jugend- und Familienhilfe als Diplom Sozialpädagogin und systemischer Beraterin SG bestritten habe, arbeite ich nun seit November 2018 hauptsächlich im Bereich Beratung und Training rund um den Hund. Auch hier ist die Beratung und Begleitung von Menschen im Fokus meiner Arbeit.
Für meine Grundsätze in der Arbeit mit Hunden und der Hundeschule, ist meine eigene Geschichte mit meinen Hunden sehr maßgeblich:
Unseren ersten Hund bekamen wir, als ich etwa 6 Jahre alt war – eine Briardhündin, die kleine Kinder, insbesondere mich, nicht besonders toll fand. Kam ich von Freizeiten wieder, wurde ich knurrend „begrüßt“, meine Freunde wurden in die Hose gezwickt. Erst in meinem jugendlichen Alter legte sich dies und wir kamen gut miteinander klar. Als wir sie dann im Alter von 14 Jahren gehen lassen mussten war die Trauer groß, der Wunsch nach einem neuen, eigenen Hund aber umso größer. Ein Border Collie sollte es werden, die seien ja so schlau und auch ohne Schafe und Vieh gut auszulasten, so wollte ich es glauben. Und so zog im Jahr 2005 im ersten Versuch unsere Mixhündin Alana im Alter von knapp 4 Monaten bei uns ein. Mit beiden Augen zu, ist vielleicht ein Border Collie bei der Zeugung vorbei gelaufen, aber niemals daran beteiligt gewesen. Aber sie war ja so klein und süß und so kam sie mit nach Hause. Etwa 2 Monate später zog ganz unverhofft mein Border Collie-Altdeutscher Mix Dusty mit knapp 8 Wochen ein. Aus dem Hühnerstall und völlig überdrehter Mutter hätte klar sein sollen, dass das nicht ganz so leicht werden würde. Aber damals habe ich mir keine Gedanken über die Bedeutung von Aufzucht und Gesundheitsuntersuchungen bei der Zucht von Hunden gemacht. In den ersten Monaten besuchten wir keine Hundeschule, da ja zwei Hunde untereinander sich genug sein sollten – so meine gutgläubige Einschätzung. Beide Hunde orientierten sich größtenteils aneinander und nicht an mir, Alana nahm Dusty sogar in „jungen Jahren“ schon mit jagen. Als Dusty etwa 6 Monate alt war, besuchten wir im Jahr 2006 die erste Hundeschule gemeinsam mit Alana und meiner Mutter. Dusty versteckte sich im Freilauf auf dem Hundeplatz hinter mir, ich sollte vom Platz gehen, er sollte lernen, dass er alleine klar kommt und keine Angst haben muss. Er saß oft auf der A-Wand oder dem Steg um sich in Sicherheit zu bringen und lernte dann, dass er sich nur auf sich selbst verlassen konnte und so begann unser Weg in die Aggression gegenüber fremden Hunden. Da die Hundeschule irgendwann nicht mehr weiter wusste, wechselten wir in die nächste, in der nach „alten“ Trainingsmethoden trainiert wurde. Auf dem Platz lief mein Schwarzer wie eine 1, im Alltag war es eine einzige Katastrophe. Er zog wie ein Stier, rastete auf über 200 Meter Sichtkontakt zu anderen Hunden aus und jagte fast alles was sich bewegte – zu Höchstzeiten sogar tief fliegende Flugzeuge. Viele Spaziergänge endeten in Tränen meinerseits. In einer Auseinandersetzung mit ihm, biss er mich sogar ins Gesicht. Es war nur ein mini blauer Fleck, aber genug um aufzuwachen. Ich war verzweifelt. Und so suchte ich nach anderen Trainern, die mir helfen konnten. Dusty war etwa 2,5 Jahre alt, als ich mit ihm zu Corinna Bachmann kam. Hier lernte ich einen völlig neuen Umgang mit dem Hund. Fast zeitgleich besuchte ich ein Hüteseminar und fing an, Dusty unter Anleitung an den Schafen zu trainieren, doch leider führte das mangelnde Vertrauen seinerseits zu keiner guten Zusammenarbeit mit mir. Nach etwa einem halben Jahr zogen die ersten Schafe ein und im Frühjahr 2009 dann meine erste richtige Border Collie Hündin Emelie aus der Nothilfe, die leider im Herbst 2019 im Alter von 14 Jahren gehen musste. Es war ein langer Weg mit Dusty, bis er mir wieder vertraute und so langsam aber sicher alltagskompatibel wurde.
Im Winter 2011 begann ich dann meine Hundetrainerausbildung bei der IHK Potsdam. Meine Praktika absolvierte ich in verschiedenen Praktikumsbetrieben des BHV, unter anderem auch bei Corinna Bachmann in ihrer Hundeschule. Auch nach Ende meiner Ausbildung im Herbst 2013 arbeitete ich zunächst weiter als freie Trainerin mit ihr zusammen. Im Herbst 2014 eröffnete ich meinen eigenen Bereich im Großraum Alsfeld – weiterhin in gemeinsamer Kooperation.
Was ich in den ganzen Jahren und dem Training mit Dusty gelernt habe, spiegelt sich auch in meinem Training und den Schwerpunkten wieder. Ich trainiere nicht auf einem Hundeplatz, sondern in der „realen“ Welt, denn dort benötigen es die Menschen. Alltagserziehung bedeutet für mich einen entspannten und ruhigen Begleiter zu haben, den ich verstehe (Hundesprache) und handeln kann, ein Begleiter, der gern bei mir ist und mir vertraut. Dabei ist als Trainier Wissen über das Lernverhalten genauso wichtig, wie das deuten der Hundesprache und, nicht zu vergessen, der Umgang mit dem Besitzer. Denn letztendlich geht es im Hundetraining darum, dem Menschen nahe zu bringen, wie er seinen eigenen Hund selbstbefähigt ausbilden und erziehen kann. Eigentlich müsste der Berufszweig nicht Hundetrainer, sondern Menschentrainer im Bereich Hundeerziehung heißen – denn nichts anderes ist es.
Ebenfalls durch Dusty und seine im Alter nunmehr nicht ganz so wenigen Erkrankungen, wurde der Bereich Gesundheit ein weiterer wichtiger Bestandteil in meinem Lernen und meiner Arbeit. Ich habe nach Wegen gesucht, meine Hunde, aber auch meine Kundenhunde besser und umfassender unterstützen zu können. Um ganzheitlicher arbeiten zu können, habe ich mich deswegen im Bereich Gesundheit weitergebildet, speziell im Bereich der traditionellen chinesischen Medizin. Mit dieser Ausbildung ist nun ein neuer wichtiger Baustein in meinem Gesamtkonzept hinzu gekommen und fügt sich nahtlos in das Konzept der systemischen Sichtweise und der ganzheitlichen Betrachtung ein.
Dusty ist mittlerweile leider nicht mehr da und so begleiten mich noch Border-Collie/Malinois Mix Phoebe (aus dem Tierschutz) und die Border Collies Calou, Ella, Cjuba und Jaro in meinem Leben und meiner Arbeit. Meine Hunde sind wichtige „Mitarbeiter“ in beiden Bereichen meiner Arbeit und ich bin froh diesen Weg bis jetzt gegangen zu sein und freue mich auf eine weitere gemeinsame Zeit mit ihnen.